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Besuch im «ENTER», dem Museum für Unterhaltungs-Elektronik, Computer in Solothurn.

Eine kleine Erfrischung im museumseigenen Bistro machte die Interessierten für die eineinhalb stündige Führung nach der Bahnfahrt wieder fit.

In zwei Gruppen erlebten die 20 Besucherinnen und Besucher während der Besichtigung unter kundiger Führung immer wieder Momente des «weisch no?» oder «so eine hämmer ou no gha».

Gemeint war damit das Wiedersehen mit und das Wiedererkennen von Geräten aus den unterschiedlichsten Unterhaltungs-, Kommunikations- und Wissenschaftsbereichen von deren Anfängen bis heute. Die alten Apparate aus einer Zeitspanne von ungefähr 100 Jahren vermochten nicht nur Technikfreaks zu begeistern, sondern auch Nostalgikerinnen und Nostalgiker. So mochten sich doch noch einige Vereinsmitglieder z.B. an ein frühes Schuh-Röntgengerät erinnern, wie es bis in die 1960er Jahre in Schuhgeschäften zur Überprüfung der Passform der Schuhe an den Füssen genutzt worden ist.

Die Freude an der Zeitreise mit den technischen Apparaten ist der leidenschaftlichen Sammlungstätigkeit der beiden Herren Felix Kunz und Peter Regenass zu verdanken, die 2010 entschlossen, ihre beiden Sammlungsschwerpunkte, Computer sowie Geräte der Unterhaltungselektronik und Kommunikationstechnik (Kunz) und Rechenmaschinen (Regenass), in einer Stiftung zusammenzuführen. Seit 2011 werden die 10 000 Exponate im Museum im ehemaligen Feldschlösschen-Depot beim Solothurner Bahnhof ausgestellt.

Der Weg der Geschichte und Entwicklung der technischen Geräte führte von den Anfängen der Telegraphie und der Telefonie zu jenen der Radioapparate und Abspiel- bzw. Aufnahmegeräten wie dem Grammophon, Tonband, Kassettenrekorder oder Walkman und weiter zu frühen Fernseh- und Videokameras sowie Fernsehapparaten. Dabei war auch ein komplettes Radiostudio und Aufnahmestudio aus der frühen Schweizer Fernsehgeschichte zu bewundern, an dessen Wänden Fotos von ehemaligen Fernseh-Moderatorinnen und -Moderatoren wie Heidi Abel oder Paul Spahn hingen, die alle von uns noch in bester Erinnerung haben.

Und weiter ging es auf dem Rundgang zu den Schreib- und Rechenmaschinen. Von den ersten mechanischen bis hin zu deren elektrischen Varianten war es ein grosser Schritt und ein noch grösserer zu den ersten Computern. Und vom ersten Apple-Gerät zur heutigen Computertechnologie – inklusive Smartphone – gar ein Quantensprung.

Mit Hilfe der zahlreich vorhandenen Exponate konnte diese grossartige technologische Entwicklung nachvollzogen werden.

Höhepunkte der Ausstellung bildeten dabei ein IBM-370-Rechencenter von 1970 und eine vollständige Apple-Sammlung – wie es sie nur noch an vier weiteren Orten auf der Welt geben soll – mit u.a. einem ersten Apple 1 aus dem Jahr 1976 und den ersten iMacs in den verschiedenen Farbtönen.

Dass das Aussehen der unterschiedlichen Apparate nicht nur durch deren Funktion, sondern auch durch den jeweiligen Zeitgeschmack beeinflusst worden war, illustrierten zum Schluss der Ausstellung die elektronischen Werbegeschenke, wie sie seit den 1960er Jahren gebräuchlich sind.

Bevor es mit der SBB zurück nach Egerkingen ging, konnte nach der Führung bei einem Getränk nicht nur der Durst gelöscht, sondern auch noch die vielfältigen Eindrücke unter den Teilnehmenden ausgetauscht werden.

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Unterhaltungs-Elektronik Di 14.6.22
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