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Besichtigung des Buchzentrums Hägendorf.
Der erste Anlass des Ressorts Gesellschaft im laufenden Vereinsjahr führte ins benachbarte Hägendorf und vermochte 35 Mitglieder zu interessieren.
Im Buchzentrum wurden die Teilnehmenden von Frau Gisi empfangen und über die Geschichte und Angebote des Buchzentrums umfassend informiert.
Bereits drei Jahre nach der Gründung der Aktiengesellschaft «Schweizerisches Vereinssortiment» wird diese 1885 in eine Genossenschaft umgewandelt; 1968 erfolgt die Namensänderung in «Schweizer Buchzentrum».
Der erste Lagerkatalog umfasste 1883 noch 1665 Bücher, davon 284 aus Schweizer Verlagen. Heute umfasst das Angebot ca. 13’000 Neuerscheinungen pro Jahr von 660 Verlagspartnern, wobei Bücher den grössten Anteil des Gesamtumsatzes ausmachen (Jahresumsatz 2022: 150 Mio. Franken). Das Nonbook-Sortiment umfasst u.a. Spiele, Grusskarten, Kalender, Schreibwaren sowie Hörbücher und Filme. Das gesamte Sortiment umfasst 11 Millionen lieferbare Titel vor allem aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum. Damit ist das Buchzentrum mit 285 Mitarbeitenden der führende Dienstleister für den Schweizer Buch- und Fachhandel. 150’000 Artikel sind ab Hägendorf für die Händler innerhalb 24 Stunden, eine weitere Million in 48 Stunden lieferbar.
Der heutige Bau in Hägendorf wird 1974 bezogen, der ehemalige Standort in Olten aufgegeben, und 2014 auf die heutige Grösse erweitert.
Nach so vielen eindrücklichen Zahlen konnten die Besucher*innen eine Leuchtweste fassen und in drei Gruppen den Führungspersonen Frau Gisi, Frau Somoza und Frau Vollenweider durch den Logistikbetrieb folgen. Meterhohe Gestelle gefüllt mit Büchern und weiteren Artikeln des Sortiments, 15 Paketstationen von denen täglich 4000 Pakete an den Buch- und Fachhandel (von der Buchhandlung Schreiber in Olten über die Grosshändler wie Exlibris oder Orell Füssli bis zum privaten Kiosk) ausgeliefert werden und die drei Kilometer lange Förderbandanlage vermittelten einen grossartigen Einblick in den noch heute genossenschaftlich geführten Betrieb.
Im Anschluss an den etwa stündigen Rundgang wurden die Teilnehmenden noch zu einem Getränk und einer Süssigkeit eingeladen und zum Abschied mit einer Mehrwegbox «en Miniature» (in Realgrösse 1973 im Buchzentrum eingeführt) mit süssem Inhalt beschenkt.
Ein reichhaltiger und interessanter Nachmittag ging zu Ende. Und dennoch fehlte der Schreibenden am Schluss noch etwas: Man konnte (leider) trotz der «gluschtig» machenden Sortimentsauslagen nichts einkaufen. Es gibt keinen Direktverkauf.
Dafür wissen nun alle die dabei waren, dass das Buch, das sie in der Schweiz gekauft haben oder kaufen werden, durch mehrere Hände der freundlichen Mitarbeitenden des Buchzentrums gingen oder nach einer Online-Bestellung direkt aus Hägendorf nach Hause geliefert wird. Eines von ca. 4000 Büchern, die täglich das Buchzentrum verlassen und per Post zugestellt werden – dem Händler oder privat.
Doris Biedermann